Meiji-Universität, Tokyo

Seminar für Germanistik

Friedrich Wilhelm Riemer: Goethe. Bleistiftzeichnung, um 1810

Die Meiji-Universität (sprich: me:dji) wurde 1881 in Yurakucho, nicht weit von der Ginza, als juristische Fachhochschule von drei Verwaltungsjuristen gegründet, die sich für die Einführung des französischen Rechts in Japan engagierten. 1886 mietete die Hochschule ein Grundstück in Kanda an, noch innerhalb der Wallanlagen der früheren Burg Edo und nahe dem heutigen Campus in Surugadai gelegen. 1911 bezog sie ein neues Gebäude, das jedoch beim Großen Erdbeben 1923 wieder zerstört wurde. Der anschließende, 1928 fertiggestellte Bau wurde 1998 durch den Liberty Tower ersetzt.

1904 wurde die Fachhochschule um vier neue Fakultäten erweitert, darunter die Philosophische Fakultät, was aber erst 1920 zur offiziellen Anerkennung als Universität führte. Inzwischen hat die Meiji-Universität zehn Fakultäten und, verteilt auf vier Campus, etwa 32.000 Studenten. Die Bibliothek verfügt über gut 2,5 Mio. Bände und 38.000 laufende Zeitschriften, davon etwa 900.000 Bände bzw. 13.000 Zeitschriften in westlichen Sprachen.

Das Seminar für Germanistik wurde 1949 eingerichtet. Es hat seinen Sitz im Forschungsgebäude direkt hinter dem neuen Hauptgebäude im Zentrum Tokyos. Derzeit sind etwa 200 Studenten für die drei Studiengänge Bachelor, Master und Ph.D. eingeschrieben.

Forschungsschwerpunkte liegen auf der Literatur der Aufklärung, der Klassik und Romantik und der Weimarer Republik sowie der Literatur der Schweiz, der Philosophie des Deutschen Idealismus und des frühen 20. Jahrhunderts. Unter systematischem Gesichtspunkt sind Theatergeschichte, vergleichende Kulturwissenschaft, Ästhetik, jüdisch-deutsche Literatur sowie Soziolinguistik und interkulturelle Kommunikation zu nennen.

Das Verlags- und Buchhandelsviertel Jimbouchou ist nur zwei Minuten entfernt, eine JR- und drei U-Bahn-Stationen liegen ganz in der Nähe.

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